Textvorschlag vom 10.06.07
von Gesa Johannssen

»Seit dem massenhaften Aufblühen von Strandbars inmitten der urbanen Wüste, drängt sich der Schluß geradezu auf, dass Sand das allgemeine Wohlbefinden OM GEMEIN fördern muß. Alle diese Beachbars zeichnen sich nämlich zuförderst durch stattliche Sandaufschüttungen aus. Im Sand kann man sich suhlen und wälzen, Sand klebt im Haar und an der Hose, Sand knirscht nicht nur im Sandkuchen zwischen den Zähnen und ein bisschen Sand bringt man eigentlich immer mit nach hause. Im Sand fängt die Seele wie von selbst an zu baumeln und da es nicht Sandbar, sondern Strandbar heißt, ist die Verwandschaft des Sandstrandes mit dem Meer naheliegend. Der Mensch kam aus dem Meer*, wenn auch nicht direkt. Frau Morgan stellt die Theorie auf, dass unsere Vorfahren zuerst am Meer siedelten, als eine Art Wasseraffen. Die Theorie ist außerordentlich umstritten, ich gehöre nicht unbedingt zu ihren Anhängern, aber das Strandbar OM WESEN gibt mir nun doch zu denken. Auf Sand sollte man allerdings nicht bauen und das Wort gestrandet läßt die Frage aufkeimen, ob der Mensch wohlmöglich ein Strandgut des Meeres sein könnte. Vielleicht laufen wir ja alle im Strandby BÄH TRIEB, woraus folgt, besser strandesgemäß als standesgemäß. ...«

(Gesa Johannssen)

Bild vom 13.06.07
Bild Nummer 118
Technik: Grafit, Ölfarbe auf Papier
Originalgröße: 21 x 29 cm